Johannes Maria Staud © Florian Ganslmeier

Der 1974 in Innsbruck geborene Komponist Johannes Maria Staud bezieht für seine Musik immer wieder Inspiration aus Literatur, Film, bildender Kunst sowie philosophischen und politischen Themen. Diese Impulse verwandelt er in energiegeladene, sinnliche Klangabenteuer.

Renommierte Orchester wie die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Cleveland Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das SWR-Symphonieorchester, die Wiener Symphoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das BBC Symphony Orchestra, das Ensemble Modern, das Klangforum Wien und das Ensemble intercontemporain unter Dirigent:innen wie Simon Rattle, Daniel Barenboim, Franz Welser-Möst, Peter Eötvös, Susanna Mälkki oder Mariss Jansons führten seine Werke auf. Er arbeitete mit Solist:innen wie Pierre-Laurent-Aimard, Heinrich Schiff, Midori, Tamara Stefanovich, Jean-Guihen Queyras, Bruno Ganz, Martin Grubinger, Christoph Sietzen und Christoph Prégardien zusammen. Kompositionsaufträge erhielt er unter anderem von der Wiener Staatsoper, dem Lucerne Festival, den Wiener Festwochen, den Berliner Festspielen, den Salzburger Festspielen, dem IRCAM/Centre Pompidou, der Harvard Musical Society sowie dem Aldeburgh Festival.

Zu Johannes Maria Stauds wichtigsten Werken zählen Apeiron für Orchester (2004/2005), Segue für Violoncello und Orchester (2006–2008), das Diptychon Zimt (On Comparative Meteorology und Contrebande, 2008–2010), Oskar für Violine und Orchester (2014), Whereas the Reality Trembles für Percussion und Orchester (2022), die Opern Berenice (2003/2004, rev. 2006), Die Antilope (2013/2014), Die Weiden (2016/2018) – alle nach Libretti von Durs Grünbein – sowie missing in cantu (2022/2023) nach einem Libretto von Thomas Köck sowie Once Anything Might Have Happened für Sopran und Horn solo, Ensemble und Elektronik (2021/2022).

Für die vergangene und laufende Saison entstanden unter anderem Die Schöne Müllerin/These Fevered Days, eine Instrumentierung des Schubert’schen Liederzyklus mit sieben neuen Liedern nach Emily Dickinson für Tenor (Christoph Prégardien) und großes Ensemble als Auftragswerk des Ensemble Kontraste Nürnberg, des Klangforum Wien, des Wiener Konzerthauses und der Casa da Musica Porto, sowie Stachel. Rhapsodie für Streichorchester für das Münchener Kammerorchester. In Vorbereitung sind ein Streichquartett für das Kuss Quartett, ein Orgelwerk für Wolfgang Kogert sowie eine große, abendfüllende Oper.

Nach Kompositionsstudien in Wien und Berlin, u.a. bei Michael Jarrell und Hanspeter Kyburz, erhielt Johannes Maria Staud früh Anerkennung und wurde unter anderem mit dem Kompositionspreis der Erste Bank (2002), dem Preis des International Rostrum of Composers (2003) und dem Siemens-Förderpreis (2004) ausgezeichnet; später folgten der Paul-Hindemith-Preis (2009), der Preis für Musik der Stadt Wien (2012), der Österreichische Kunstpreis (2022) sowie der Tiroler Landespreis für Kunst (2025). Als Gastprofessor lehrte er 2015/16 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ehe er 2018 eine Kompositionsprofessur an der Universität Mozarteum Salzburg antrat; zudem ist er Mitbegründer der Sommerakademie Arco.

Saison 2025/26